Gesandte 1645/49 > Meurer








Meurer,
Johann Christoph


(Husum 21.08.1598 - Hamburg 27.08.1652)

Gesandter der Stadt Hamburg in Osnabrück, ab 1645




Sohn des aus Leipzig stammenden Philipp Meurer I.U.D., Syndikus des Hamburger Rates von 1588 bis 1596, anschließend holsteinischer Geheimer Rat, Vizekanzler und Präsident in Husum, und der Catharina, Tochter des Syndikus Wilhelm Moller. Studium der Rechte in Rostock, Tübingen, Straßburg, Wittenberg, Leipzig und Jena, wo er 1621 die Würde eines Doktors der Rechte erlangt. Nach Aufenthalt am Reichskammergericht in Speyer Bildungsreise durch die Niederlande, England, Frankreich und Italien. Er heiratet dreimal: 1622 Anna Koch, Tochter des Kaufmanns Jacob Koch aus Lübeck, 1640 Margaretha Moller, Tochter des Syndikus Vincent Moller und 1650 die Witwe Anna Tancke, Tochter des Oberalten Albert Schulte, die sich nach Meurers Tod 1654 mit dem Domdekan Günther Erich von Eitzen verheiratet. Aus den Ehen gehen 4 Söhne und eine Tochter hervor.

Am 30.09.1633 Wahl zum Ratssyndikus in Hamburg. Häufige Missionen als Gesandter, so 1631 und 1635 zum Kaiserlichen Hof nach Wien, 1637 zur Krönung Kaiser Ferdinands III., 1641 zum Reichstag nach Regensburg. Kaiser Ferdinand II. ernennt ihn am 27.05.1631 zum Hofpfalzgrafen und bestätigt das Familienwappen.

Ab Juli 1645 Resident Hamburgs bei den Friedensverhandlungen, wo er zusammen mit den Gesandten von Lübeck und Bremen,  Gloxin, und  Koch, in Osnabrück ein Haus bewohnt.

Er stirbt am 27.08.1652 und wird am 02.09. auf dem St. Petri Kirchhof beigesetzt.

Meurer gehört zu den wenigen Gesandten, deren im Gemälde erhaltenes Porträt nicht in die Kupferstichfolge aufgenommen wurde. Der Grund hierfür ist nicht bekannt. Stattdessen repräsentieren der Hamburger Ratsherr Georg von Holte und der Ratssyndikus Broder Pauli, die während ihrer Teilnahme am Regensburger Reichstag 1654 von van Hulle porträtiert wurden und deren Porträts 1657 von Pieter de Jode gestochen wurden, die Stadt Hamburg in der Reihe der Pacificatores.



Literatur

Cools IV, S. 37-38; Meiern IV Schema Nr. 40; Walther, S. 89; Bildnisse 1827 Nr. 55 (Abb.); F. Georg Buek, Genealogische und biographische Notizen über die seit der Reformation verstorbenen Hamburger Bürgermeister, hrsg. vom Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1840, S. 96-97; Hans Schröder, Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart, Hamburg 1870, Band 5, S. 228-229; Striedinger Nr. 36; Katalog Gripsholm Nr. 762.

Annett Büttner


Quelle: H. Duchhardt / G. Dethlefs / H. Queckenstedt, "...zu einem stets währenden Gedächtnis", Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück und ihre Gesandtenporträts", (=Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8), Bramsche 1998, S. 290f.

Ein  Kooperationsprojekt des Internet-Portals "Westfälische Geschichte" mit dem  LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster (Kupferstiche), und dem  Rasch Verlag, Bramsche (Texte)
 
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