PERSON

FAMILIEGrohé
VORNAMEJosef
BERUF / FUNKTIONGauleiter des Gaus Köln-Aachen der NSDAP, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises VI, Preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz


GESCHLECHTmännlich
GEBURT DATUM1902-11-06   Suche
GEBURT ORTGemünden/Hunsrück
KONFESSIONkath.
TOD DATUM1987-12-27   Suche
TOD ORTKöln


ÄMTER / FUNKTIONEN | Wehrkreis VI <1920-1945>, Reichsverteidigungsbezirk | Reichsverteidigungskommissar WK VI | 3 | 1942-02-20 - 1942-11-30


BIOGRAFIEVolks- und Handelsschule, Dezember 1919-Dezember 1921 Volontär bei der Firma Hermann Kiegel (Eisenwaren- und Bauartikelhandlung) in Köln, dann kaufmännischer Angestellter in der Eisenbranche, 1922/1923 Teilnahme an Sabotageakten (Bombenanschläge) im Ruhrkampf, Frühjahr 1923 Flucht aus dem Ruhrgebiet nach München, Oktober 1923 Rückkehr nach Köln, 27.03.1925-01.06.1931 (zunächst ehrenamtlicher, dann hauptamtlicher) Stellvertretender Gauleiter und Gaugeschäftsführer des Gaus Rheinland-Süd der NSDAP, 1926-1928 Hauptschriftleiter und Verleger der NS-Zeitung "Westdeutscher Beobachter" (Köln), 01.06.1931-1945 (bis 21.10.1931 kommissarischer) Gauleiter des Gaus Köln-Aachen der NSDAP, 1933 Bevollmächtigter der Rheinprovinz im Reichsrat, 11.07.1933-1945 Preußischer Staatsrat, Herbst 1934 Staatskommissar der Universität Köln, Preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz, 09.11.1935 Nationalsozialistischer Kraftfahrerkorps-Gruppenführer, Mitglied des Aufsichtsrats der Rheinischen Heimstätte GmbH, provinzielle Treuhandstelle für Wohnungs- und Kleinsiedlungswesen, Köln, 30.01.1939 Nationalsozialistischer Kraftfahrerkorps-Obergruppenführer, 22.09.1939-10.02.1942 Beauftragter des Reichsverteidigungskommissars für den Wehrkreis VI im Gau Köln-Aachen, 22.09.1939-16.11.1942 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises VI, 15.11.1940-1945 Gauwohnungskommissar des Gaus Köln-Aachen, 10.02.1942-16.11.1942 Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis VI, zugleich Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises VI, 06.04.1942-1945 Beauftragter des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz (GBA) für den Gau Köln-Aachen, 16.11.1942-1945 Reichsverteidigungskommissar im Gau Köln-Aachen, 18.07.-03.09.1944 Reichskommissar für die besetzten Gebiete in Belgien und Nordfrankreich, 25.09.1944-1945 Führer des Deutschen Volkssturms im Gau Köln-Aachen, 06.03.1945 Flucht aus Köln nach Bensberg, 08.04.1945 Auflösung der Gauleitung, anschließend nach Wiehl geflohen, 15.04.1945 im Hauptquartier des Generalfeldmarschalls Model (Wuppertal), dann unter dem Namen Otto Gruber auf der Suche nach seiner Familie in Thüringen und im Erzgebirge untergetaucht, 07.05.1945 Flucht nach Westdeutschland, Selbstmordversuch, nach Kriegsende im Krankenhaus Stollberg (Erzgebirge) unerkannt etwa fünf Wochen behandelt, anschließend bis Juli 1946 bei einem Landwirt in Holzhausen (Kreis Hofgeismar) tätig, Juli 1946-22.08.1946 auf einem Bauernhof in Heringhausen (Kreis Waldeck) beschäftigt, 22.08.1946 von den Engländern festgenommen und in das Vernehmungslager Düsseldorf eingeliefert, 07.05.1947 an die belgischen Behörden überstellt, 30.09.1949 zur Untersuchungshaft in die Haftanstalt Bielefeld überführt, 18.09.1950 in einem Entnazifizierungsverfahren durch das Spruchgericht Bielefeld wegen "kenntnisbelasteter Zugehörigkeit zum Führerkorps der NSDAP" zu 4 Jahren und 6 Monaten Haft (unter Anrechnung der bereits verbüßten Haft und Aussetzung der noch zu verbüßenden Restzeit der Strafe unter Zubilligung einer Bewährungsfrist von 3 Jahren) verurteilt, 19.09.1950 Entlassung aus der Entnazifizierungshaft, danach nach Köln zurückgekehrt und als Vertreter bei verschiedenen Firmen (u. a. als kaufmännischer Angestellter in der Spielwarenbranche) und in der Filmindustrie tätig

1922 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, 08.03.1922 NSDAP, Mitbegründer der Ortsgruppe Köln der NSDAP, Januar 1924 Mitbegründer des Deutschvölkischen Wahlvereins (ab März 1924 Völkisch-Sozialer Block) in Köln, März 1924 ehrenamtlicher Gaugeschäftsführer des Völkisch-Sozialen-Blocks in Köln, 27.02.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 13. 340), 17.11.1929-1933 Stadtverordneter (Vorsitzender der NSDAP-Fraktion) in Köln, 1932-1933 Mitglied des Landtages Preußen; November 1933-1945 Mitglied des Reichstages (Wahlkreis 20), 1933 Preußischer Staatsrat, 1951-1953 Mitglied des Naumann-Kreises ("Gauleiterkreis")

Literatur: Lilla, MdR-NSDAP; Romeyk, Beamte, 480; RolfZerlett, in: Rheinische Lebensbilder Bd. 17, Köln 1997, S. 247-276; Wember, Umerziehung; Vogt, Werwölfe, S. 454f. ; Weiß, S. 165; PrLT; DBE 4, S. 181f.

QUELLE  Lilla, Joachim | Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) | S. 163f.
PROJEKT  Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46)
AUFNAHMEDATUM2014-03-26


PERSON IM INTERNETBiografien, Literatur und weitere Ressourcen zur Person mit der GND: 124350186
  Rheinland-Pfälzische Personendatenbank
  Wikipedia, deutsch
  Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten 1867-1938
  Personen im Verbundkatalog des HBZ NRW
  Akten der Reichskanzlei der Weimarer Republik (1919-1933)
  Pressemappe 20. Jahrhundert - Personenarchiv


QUELLE    Lilla, Joachim | Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) | S. 163f.

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Zeit3.9   1900-1949
3.10   1950-1999
DATUM AUFNAHME2004-01-25
DATUM ÄNDERUNG2014-03-26
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