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(134 KB)   Die Gesamtanlage (Klosterfreiheit) von Kloster Corvey im Luftbild, von Nordwesten / Stuttgarter Luftbild Elsässer GmbH   Die Gesamtanlage (Klosterfreiheit) von Kloster Corvey im Luftbild, von Nordwesten / Stuttgarter Luftbild Elsässer GmbH
TITELDie Gesamtanlage (Klosterfreiheit) von Kloster Corvey im Luftbild, von Nordwesten


INFORMATIONlm "Sammel- und Leitraum" der Holzminder Wesertalung liegt Corvey, 2 km entfernt von Höxter und seiner Weserbrücke. Die letztere ersetzt eine alte Furt. Eine zweite hat sich wenige hundert Meter südlich des Klosters nahe der Weserbiegung befunden. Beide dienten einem Ausläufer des Hellwegs, der alten West-Oststraße vom Rhein über Dortmund und Paderborn nach Ostsachsen. Er wurde hier von einer später bedeutsamen Süd-Nordverbindung von Frankfurt über Kassel nach Minden und Bremen geschnitten. Außerdem war die Weser als Wasserweg nutzbar.

Die auf dem Bild als Geviert erscheinende Klosteranlage liegt vor der Weser mit ihrer modernen Eisenbahnbrücke. Dahinter steigt das Sollinggebirge an - etwas steiler, als man nach dem Foto annehmen würde. Im Vordergrund sieht man die von Höxter heranführende Allee. Um den eigentlichen Klosterbezirk herum entwickelte sich eine frühmittelalterliche Siedlung, denn das Kloster hatte schon 833 Markt- und Münzrecht erhalten. Diese Stadt wurde 1265 zerstört, so daß sie heute nur noch mit archäologischen Methoden nachweisbar ist.

Die geräumige Klosteranlage wurde zwar erst von 1699 bis etwa 1731 errichtet, also vor ungefähr 300 Jahren begonnen. Der Klosterbezirk als solcher, wie er heute noch von Mauern und teilweise jetzt trockenen Gräben umzogen ist, stammt aber - abgesehen von dem Schloßgarten im Norden - schon aus der Gründungszeit. Seit damals bildete die Klosterkirche, genauer ihre Westanlage, die Mitte des Klosters. Sie war zugänglich durch einen Vorhof, ein im Westen vorgelagertes zweigeschossiges Atrium. Im Norden, also wie heute, schloß sich der Kreuzgang an. Im übrigen Klosterbezirk, der von einem Bach nördlich der Mittelachse durchflossen wird, lagen ein Friedhof und Obstgärten und - in mittelalterlicher Unordnung - weitere Gebäude, wie sie für die Residenz des Abtes, die Unterbringung von Gästen und Kranken und die Versorgung mit Lebensmitteln und Handwerkserzeugnissen nötig waren. So gab es z. B. eine Mühle an dem Bach nordöstlich der engeren Klostergebäude, der Klausur. Die genaue Lage dieser Bauten im einzelnen ist sonst zumeist nicht nachweisbar. Ein Betrachter um 1590 notierte zum damaligen Anblick des Klosters: "Die Gebäude aber dieses oft erwähnten Klosters sind zum Teil alt, zum Teil neu. Und es sind ziemlich viele, derart daß es auch von außen als eine stattliche Stadt anzusehen ist" (J. Letzner, Corbeische Chronica, 1590, 6. Cap.).

Wer nun heute die lange Allee von Höxter kommt, tritt über die Brücke und zwischen zwei steinernen Schilderhäuschen durch das Haupttor ein. Dann gelangt er, wenn er das Restaurant in den barocken Marställen links liegen läßt, geradeaus zur Haupteinfahrt des Schlosses. Sie wird von Statuen Karls des Großen und Ludwigs des Frommen flankiert und führt in den heutigen Schloßhof. Südlich bzw. rechts davon liegt in einem zweiten Geviert unten der Kreuzgang. Dann schließt sich das barocke Kirchenschiff mit seinem hohen Dachstuhl an. Nördlich und südlich erstreckt sich ein Friedhof. Das südwestliche Viertel der ganzen Anlage bilden die immer noch benutzten Wirtschaftsgebäude.


TECHNIKFoto
FORMATjpg


FOTO-PROVENIENZStuttgarter Luftbild Elsässer GmbH


QUELLE    Krüger, Karl Heinrich | Das Kloster Corvey | Dia 01, S. 10-12
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Ort2.4.5   Höxter, Stadt
Sachgebiet16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
DATUM AUFNAHME2004-02-25
AUFRUFE GESAMT5696
AUFRUFE IM MONAT277