INFORMATION | Als der römische Feldherr und Politiker C. Julius Caesar (100-44 v.Chr.) in Folge der Eroberung Galliens (58-51 v.Chr.) auch den Nieder- und Mittelrhein erreicht, begegnen ihm Bevölkerungsgruppen, die er im Zuge seiner Unterteilung in Gallier und Germanen trennt. Am Niederrhein und in Westfalen erscheinen in den römischen Quellen seit Caesar somit Friesen, "Germani cisrhenani“, Sugambrer, Marser, Ubier, Brukterer, Chatten, Cherusker, Ampsivarier, Chamaven, Angrivarier, "Fosi“, "Dulgubnii“, "Calucones“, Tubanten, "Tuihanti“ und Usipeter. Im Münsterland können die Brukterer, im Wesergebiet Angrivarier und Cherusker, in der Hellwegzone und im Sauerland Marser und Chattuarier verortet werden.
Man kann diese (somit fremdbezeichneten) Germanen mit westgermanischen Funden und den (Nordsee- und) Rheinwesergermanen in Verbindung bringen, die Sugambrer sollen nach dem römischen Geschichtsschreiber P. Cornelius Tacitus (ca. 55-120) zu den Istväonen gehören. Doch sei davor gewarnt, all diesen einzelnen Belegen eine zu hohe Bedeutung beizumessen. Stämme als Ethnien können definiert werden über Sprache, Kultur, biologische Abstammung, Herrschaft, Name oder Zugehörigkeitsbewusstsein. |