EREIGNIS

JAHR1220   Suche
TITELHerford und Äbtissin Gertrud II.


INFORMATIONUm das Jahr 1220 wird Herford erstmals urkundlich als "Stadt“ ("civitas“) bezeichnet, obwohl der städtische Charakter des Ortes bis weit in das 11./12. Jahrhundert zurückreicht. Prägungen Herforder Münzen sind für den Anfang und dann wieder am Ende des 12. Jahrhunderts bezeugt, für die Wende zum und das beginnende 13. Jahrhundert ebenso ein Gemeindevorsteher ("magister civium“) und ein Rat. Die Gründung der Herforder Neustadt erfolgt in den Jahren um 1220 mit Beteiligung der Herforder Äbtissin und des Kölner Erzbischofs. Auch der Bau des Herforder Münsters wird um diese Zeit begonnen.

Maßgeblich an den Entwicklungen beteiligt ist die Herforder Äbtissin Gertrud II. (reg. ca.1215-1234/1238), eine Tochter des Edelherren Bernhard II. zur Lippe (reg. ca.1167-1196). Gertrud ist es, die im Thronstreit zwischen dem Staufer Friedrich II. (reg. 1212/15-1250) und dem Welfen Otto IV. (reg. 1198-1218) vermittelnd eingreift, und wahrscheinlich auf dem Fürstentag zu Herford den staufischen Herrscher empfängt (1218), der hier die Anerkennung der welfischen Parteigänger findet. Der Äbtissin gelingt ebenfalls ein Ausgleich mit den Grafen von Ravensberg (1221), sie selbst ist an der "Herforder Teilung“ zwischen den Brüdern Otto und Ludwig von Ravensberg beteiligt (1226). Unterstützung finden Äbtissin und Reichsabtei beim Kirchenvogt, dem Kölner Erzbischof Engelbert (reg. 1216-1225), und bei König Heinrich (VII.) (reg. 1222-1235), der Herford im Jahr 1224 besucht.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit2.15   1200-1249
Ort1.1   Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation < - 1806>
2.3.3   Herford, Stadt
2.14   Herford, Reichsabtei < - 1810>
2.32   Ravensberg, Gt. < - 1807>
3   Lippe(-Detmold), Gt. / Ftm. / Freistaat / Land < - (1934)1947>
Sachgebiet3.7.2   Landesherren/-frauen, Präsidenten, Regierungschefs
16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
AUFRUFE GESAMT3348
AUFRUFE IM MONAT487