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Völlinghausen

Geschichte Gut Völlinghausen, in Möhnesee-Völlinghausen oberhalb der Möhne gelegen, ist 1412 im Besitz der Soester Patrizierfamilie von Altenbreckerfeld nachzuweisen. Das Gut ist in der Folgezeit als ein Lehen der Familie Rump zur Wenne ausgewiesen und als solches 1454 an den Lehnsträger Volpert Schade ausgegeben worden. Im Jahre 1517 erteilte Hermann Rump zur Wenne als Lehnsherr den Konsens zum Verkauf des Hauses Völlinghausen durch Henrich von Altenbreckerfeld an Gerd Walraven zu Soest. Der Soester Ratsfamilie Walraven muss es um 1563 gelungen sein, das Lehngut in freies Eigengut zu verwandeln. Nach dem Tod von Dietrich von Walraven im Jahre 1650 kam das Gut kurzfristig an die Soester Ratsfamilie von Affelen (=Äffelmann). Gerhardt von Affelen verkaufte bereits 1652 Völlinghausen an Mathias Georg von Schade zu Wildshausen. Von der Familie Schade gelangte das Gut 1693 durch Kauf an Johann Gottfried von Bockum-Dolffs, dessen Familie bis heute auf Völlinghausen ansässig ist.

Völlinghausen erscheint in der Erhebungsliste der Kurfürsten von Köln für die Rückeinlösung des Amts Bilstein aus den Jahren 1652/1653 als Rittergut in der 3ten. Kategorie. Im Jahre 1772 wurde Völlinghausen in die Matrikel der Rittergüter des Herzogtums Westfalen aufgenommen; seine Besitzer waren seitdem auf dem Arnsberger Landtag vertreten.

Zu dem in den Jahren 1780 und 1781 gegründeten Fideikommissbesitz gehörte auch das Rittergut Ahse in Bad-Sassendorf-Weslarn. Dieses an das lippische  Stift Cappel und den Amtmann zu Hovestadt pflichtige Gut ist Ende des 16. Jhs. als Pachtgut des Tonnies Bilefeld nachweisbar. Im Jahre 1601 wurde der verschuldete Hof den Gläubigern Johann Malthan und Dietrich Hennemen übertragen. 1612 wird Ahse als Meierhof durch das Stift Cappel an beide Parteien zu gleichen Teilen ausgegeben. Drei Jahre später wird die Lehnspflichtigkeit an Cappel eingelöst. Im Jahre 1627 erstand Albert von Bockum-Dolffs, Bürgermeister zu Soest, von der Familie Hennemen, der zwischenzeitlich die Anteile der Familie Malthan zugefallen waren, das Gut Ahse für 35.000 Rtlr. Nach der Einlösung der an Hovestadt pflichtigen Renten im Jahre 1686 wird Ahse ein freies Eigen. Der preußische König Friedrich II. verlieh dem Gut im Jahre 1756 die Qualität eines Rittersitzes.
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Eigentümer/in von Bockum gen. Dolffs
Bestand
Gutsarchiv, Urkunden Regestenliste | Suche im Bestand
Bestandsignatur Völ.Gut.Uk
Findbuch Völ.Gut.Uk
Umfang 80 Urkunden
Laufzeit 1414-1801
Inhalt Familiensachen von Bockum gen. Dolffs; Familienstiftung; Kapelle Völlinghausen; verwandte Familien von der Berswordt, (von) Gronde, von Roßkampf; Stadt und Kreis Soest; Gutsverwaltung Völlinghausen und Ahse mit Blumenhof, Köbbinghof, Bergheim; Mühle zu Niederbergheim; Haus- und Grundbesitz zu Soest; Saline Sassendorf; Kolonate.
Anmerkungen Siehe auch den Bestand  Sassendorf der Familie Simons-von Bockum gen. Dolffs.
Information Das Archiv der Familie wurde im Jahre 1941 durch den Archivassessor Utsch geordnet. Bedingt durch die Kriegswirren ging diese Ordnung verloren, sodass durch das Westfälische Landesamt für Archivpflege, das heutige LWL-Archivamt für Westfalen, im Frühjahr 1979 eine Neuordnung durch Horst Conrad erfolgte. Der alte Bestand konnte wesentlich vermehrt werden, v. a. durch Archivalien des späten 18. und 19. Jhs., insbesondere durch die Nachlässe der beiden Politiker Florenz Heinrich und Florenz Felix von Bockum-Dolffs. Bei der Neuordnung wurden die von Utsch erstellten Urkundenregesten unverändert übernommen, ferner die aus der Konkordanz ersichtlichen Aktentitelaufnahmen. Die teilweise vierstelligen Altsignaturen wurden zugunsten einer einfachen fortlaufenden Nummerierung aufgegeben.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Möhnesee, zu Bad Sassendorf, zu Soest und zum Thema Adel im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

Haus Völlinghausen in Möhnesee-Völlinghausen | Google Maps

Gemeinde Möhnesee

Haus Ahse in Bad Sassendorf-Weslarn | Google Maps

Gemeinde Bad Sassendorf
Literatur Conrad, Horst
Hut ab. Alltag eines preußischen Parlamentariers. Dokumente aus dem Nachlass des Florens Heinrich von Bockum-Dolffs. Katalog zur Ausstellung. Münster 1986.


Hömberg, Albert K.
Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, Heft 18. Münster 1978. [S. 78-86 (Völlinghausen)]

Klocke, Friedrich von
Florens Bockum-Dolffs. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 2, Berlin 1955, S. 346f.

Moers, Martin
"Ein seltenes historisches Gräberfeld". Das Erbbegräbnis der Familie von Bockum-Dolffs zu Völlinghausen. In: Heimatkalender des Kreises Soest 2002, S. 87-89.

Moers, Martin
Der Landschaftspark von Bockum-Dolffs in Völlinghausen. In: Heimatkalender des Kreises Soest 2004, S. 6f.

Platte, Hartmut
Von Florens II bis Florens VII. Die Geschichte der Soester Familie von Bockum-Dolffs. In: Jahrbuch Westfalen 46, 1991, S. 183-189.

Wolf, Manfred (Hg.)
1000 Jahre Völlinghausen. Aus der Geschichte eines westfälischen Dorfes am Hellweg. Erwitte 1978.
Systematik
Zeit2.19   1400-1449
2.20   1450-1499
3.1   1500-1549
3.2   1550-1599
3.3   1600-1649
3.4   1650-1699
3.5   1700-1749
3.6   1750-1799
3.7   1800-1849
Ort1.11   Soest, Kreis
1.11.2   Bad Sassendorf, Gemeinde
1.11.8   Möhnesee, Gemeinde
1.11.10   Soest, Stadt
1.11.11   Warstein, Stadt
Sachgebiet6.8.1   Adel
Datum Aufnahme 2010-04-07
Datum Änderung 2011-11-04
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