Itlingen (Dep.)

Geschichte Haus Itlingen in Ascheberg, Ortsteil Herbern - Ksp. Herbern, Bsch. Forsthövel -, um 1300 als Freigut Ethelync genannt, war ursprünglich ein Lehen der Grafen von Isenburg, später ein märkisches Lehnsgut. Schon vor 1400 wurde es von einem Zweig der Familie von Herbern bewohnt. Heinrich von Herbern, in den vorliegenden Urkunden 1523 und 1533 genannt, war der Letzte dieses Geschlechts auf Itlingen. Durch eine günstige Heiratsmöglichkeit kam Georg von Nagel (gest. 1572), Mitglied einer schon im 13. Jh. auf Königsbrück in der Grafschaft Ravensberg ansässigen Familie, 1541 in das Fürstbistum Münster, wo es ihm gelang, zum Amtsdrosten von Meppen und Sassenberg zu avancieren. Auf dem Landsitz Itlingen, den ihm seine Frau Michaele von Herbern in die Ehe eingebracht hatte, begründete er die Linie v. Nagel zu Itlingen, während sein Bruder Hermann II. auf Königsbrück (1589 an die Familie von Ledebur) verblieb. Mit dem kinderlosen Tod Georgs fiel Itlingen an das Stammhaus, spaltete sich in der nächsten Generation mit Adolph, dem mit Maria von Delwig verheirateten Drosten von Stromberg aber wieder ab.

Die Ende des 17. Jhs. grundlegend umgestaltete Anlage wurde 1755 von Johann Conrad Schlaun unter Verwendung älterer Bauteile zu einer Dreiflügelanlage umgebaut. Die Familie von Nagel zu Itlingen ist noch heute auf Haus Itlingen sesshaft. Der Komplex wird zudem als Pferdegestüt genutzt.
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Eigentümer/in Freiherr von Nagel, Dep. im LWL-Archivamt für Westfalen

Bestand
Itlingen, Urkunden Regestenliste | Suche im Bestand
Bestandsignatur Itl.Itl.Uk
Findbuch Itl.Itl.Uk
Umfang 316 Urkunden
Laufzeit 1389-1805
Information Der vorliegende Bestand von 316 Urkunden ist mit 217 Nummern zu Beginn der 1970er Jahre von Dr. August Schröder verzeichnet worden. Unberücksichtigt blieben 99 Urkunden, die sich bei der späteren Verzeichnung der Akten fanden und von Dr. Werner Frese 2008 erfasst wurden.

Die von Dr. August Schröder erstellten Urkundenregesten wurden insbesondere auf Tippfehler durchgesehen, dabei offensichtliche sachliche Unsichtigkeiten korrigiert und eine Vereinheitlichung der Schreibweise angestrebt. Die Zeit erlaubte es nicht immer, bei Zweifeln wieder auf das Original zurückzugreifen.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Ascheberg und zum Thema Adel im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

Haus Itlingen in Ascheberg, Ortsteil Herbern | Google Maps

Gemeinde Ascheberg
Literatur Brennecke, Adolf / Müller, Ernst
Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Warendorf. Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Provinz Westfalen[, Reihe 2]: Inventare der nichtstaatlichen Archive der Provinz Westalen, Bd. 2: Regierungsbezirk Münster, Heft 2: Kreis Warendorf. Münster 1908. [S. 163-220]

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Die deutschen Domkapitel im 17. und 18. Jahrhundert. 3 Bde. Ursellen 1984. [Bd. 1, S. 256 / Bd. 2, S. 163]

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Systematik
Zeit2.18   1350-1399
2.19   1400-1449
2.20   1450-1499
3.1   1500-1549
3.2   1550-1599
3.3   1600-1649
3.4   1650-1699
3.5   1700-1749
3.6   1750-1799
Ort3.3.1   Ascheberg, Gemeinde
Sachgebiet6.8.1   Adel
Datum Aufnahme 2010-04-07
Datum Änderung 2011-11-04
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