Gesandte 1645/49 > Merckelbach








Merckelbach,
Johann Georg von


(† Durchlach zwischen 15. und 31.12.1680)

Gesandter des Markgrafen von Baden-Durlach in Münster und Osnabrück




Sohn des Thomas von Merckelbach (um 1565-vor 19. 6. 1621), Reichskammergerichtssekretärs in Speyer, und der Barbara Erhard, Tochter eines Reichskammergerichtsadvokaten. 1628 als Student in Helmstedt und Marburg nachweisbar. Vor 1660 heiratet er die Freifrau Anna Maria von Kula (sie stirbt am 15./16.04.1670 in Badenweiler und wird dort am 21. April im Chor der Kirche beigesetzt); aus der Ehe gehen 7 Kinder hervor.

In der Position eines Hofrates und Kammerjunkers des Markgrafen Friedrich V. von Baden-Durlach (1594-1659) übernimmt er die badische Gesandtschaft bei den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück. Wenn er besonders durch seine zahlreichen "Protestationen" auffällt, dann liegt dies an der bis zuletzt umstrittenen Frage der Restitution seines protestantischen Landesherrn. Er gehört zu den Unterzeichnern des Vertragswerks.

In Anerkennung seiner Verdienste wird er am 07.11.1651 zum Oberamtmann der Herrschaft Badenweiler bestallt. Dieses Amt übt er bis 1680 aus. Weiterhin ist er für seinen Landesherrn in diplomatischen Diensten tätig, so 1653 in Regensburg. 1669 wird ihm der Dienst des Oberamtmanns zu Rötteln übertragen. Seine Verdienste werden 1676 mit der Lehnsübertragung der Hofgüter in Singen und Hilferdingen gewürdigt. Im Frühjahr 1680 wechselt er als Hofrat des Markgrafen Friedrich VII. (1647-1709) an den Durlacher Hof, verstirbt aber dort noch vor Ablauf des gleichen Jahres.



Literatur

Cools IV, S. 17-18; Theatrum Europaeum VI S. 679 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Pacificatores 1697 Nr. 98 (Abb.); Meiern IV Schema Nr. 33; Bildnisse 1827 Nr. 51 (Abb.); Siegmund F. Gehres, Kleine Chronik von Durlach, Teil 2 (1827), S. 117-121; Striedinger Nr. 31; Katalog Gripsholm Nr. 242; Johannes Helm, Johann Georg von Merk-kelbach, in: Das Markgräflerland 30 (1968), Heft 1, S. 21-28; Dethlefs/Ordelheide Nr. 213 (Abb.).

Gerd Steinwascher


Quelle: H. Duchhardt / G. Dethlefs / H. Queckenstedt, "...zu einem stets währenden Gedächtnis", Die Friedenssäle in Münster und Osnabrück und ihre Gesandtenporträts", (=Osnabrücker Kulturdenkmäler, Bd. 8), Bramsche 1998, S. 276f.

Ein  Kooperationsprojekt des Internet-Portals "Westfälische Geschichte" mit dem  LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster (Kupferstiche), und dem  Rasch Verlag, Bramsche (Texte)
 
Porträt des Johann Georg von Merckelbach († Durchlach zwischen 15. und 31.12.1680), Gesandter des Markgrafen von Baden-Durlach in Münster und Osnabrück


Devise


BENE SPERANDO ET MALE HABENDO.

Gutes erhoffen, [auch wenn man] Schlechtes erfährt.



Kartusche


IOHANNES GEORGIVS À MERCKELBACH Celsissimi Principis ac Domini, Dni. FRIDERICI Marchionis Badensis et Hochbergensis etc. Consiliarius et ad Tractatus Pacis universalis Monasterii et Osnabrugi Legatus.




Wappenbeschreibung


In Silber oder Rot ein schwarzes oder goldenes Schlangenkopfkreuz. Auf dem gekrönten Helm wachsend ein silberner Schwan mit aufgestellten Flügeln [hier eher ein Drache, nach links gewendet].








Kupferstich von Matthäus Borrekens nach Anselm van Hulle, 1648, aus: Pacificatores Orbis Christiani, Rotterdam 1697, Blatt 98, 30,2 x 19,2 cm (Bl., beschn.)
Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Inv.Nr. C-18228 LM
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