PROJEKT

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PROJEKTNAMEDer Erste Weltkrieg in Westfalen - Ausgewählte Archivquellen
LAUFZEIT2013-2014


TRÄGER  Historisches Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
  LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
  Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
ANSPRECHPARTNERDr. Mechthild Black-Veldtrup, Dr. Lena Krull; Umsetzung: André Augustin / Eva Osterholt / Marcus Weidner
SPARTEUniversitäten


KURZINFORMATIONExemplarische Einblicke in den militärischen und zivilen Kriegsalltag in Westfalen zwischen 1914 und 1918. Eine von Studenten der WWU Münster bearbeitete Quellenedition, konzipiert und geleitet von Mechthild Black-Veldtrup und Lena Krull.
INFORMATIONDas vorliegende Projekt entstand im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Historisches Seminar, Abteilung für westfälische Landesgeschichte). In Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen erarbeiteten Studierende eine kommentierte Edition ausgewählter Quellen aus den Archivbeständen. Da ein hohes Interesse der Archivbenutzer am Thema "Erster Weltkrieg" erwartet worden war, hatten Mitarbeitende des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen bereits 2013 ein sachthematisches Inventar hierzu aus den Beständen des Archivs erstellt. Das Inventar bot sich als geeigneter Ausgangspunkt für die Lehrveranstaltung an, weil es den Studierenden einen vergleichsweise niedrigschwelligen Einstieg in die Recherche zum Thema erlaubte. Als Projektaufgabe wurde die Recherche, Auswahl, Transkription und Kommentierung von handschriftlichen Quellen zum Ersten Weltkrieg gestellt. Zur Vorstrukturierung wurden Themenbereichen vorgegeben, die die den Ersten Weltkrieg in Westfalen exemplarisch und nicht in allgemeingültiger Weise behandeln sollten.

Neben dem Erwerb von fachlichen Kenntnissen zum Ersten Weltkrieg, besonders zur Heimatfront in den damaligen preußischen Regierungsbezirken Arnsberg und Münster, sollten die Studierenden in dem Praxisseminar umfassende "Archivkompetenz" erwerben: Die Benutzung von Findmitteln im Archiv sollte ebenso erlernt werden wie die Bestellung von und der Umgang mit den Archivalien, paläographische Kenntnisse im Lesen von Handschriften des frühen 20. Jahrhunderts sowie grundlegende editorische Fähigkeiten. Hinzu kam die Förderung der Sozialkompetenz durch die konsequente Einbindung von Teamarbeit in den Projektverlauf.

Die Kämpfe des Ersten Weltkriegs fanden zwar nicht in Westfalen selbst statt, die Heimatfront prägte das Leben jedoch in vielfacher Hinsicht. So spiegelt sich in den Quellen das Augusterlebnis in mehreren Quellen aus privater Provenienz, die die Studierenden ausgewertet haben; sie konnten die skeptische Haltung eines jungen Soldaten sogar über die ersten Monate des Krieges bis zu seinem Tod anhand der Briefe an seine Angehörigen verfolgen. Der Antrag eines altkatholischen Priesters auf Zurückstellung vom Kriegsdienst führt ebenfalls nah an die militärische Dimension des Krieges heran. Auch die Kehrseite des Krieges, die Kriegsgefangenen und ihre Situation, wurde in einem Projekt am Beispiel einer Außenstelle des Kriegsgefangenenlagers Meschede aufgenommen.

Die Sparwirtschaft, die sich daran anschließende Vermehrungswirtschaft und schließlich die Notwirtschaft bildet das staatliche Schriftgut ab: Schlaglichter auf die dramatische Situation werfen ein Einblick in die Pilzwanderungen des Jahres 1917, mit denen Schülerinnen und Schüler in die Verbesserung der Versorgung mit Nahrungsmitteln einbezogen wurden, noch mehr aber ein Streik der Bergarbeiter in Recklinghausen wegen der Kürzung von Verpflegungsrationen, den Studierende exemplarisch herangezogen haben. Dem Ausbruch epidemischer Krankheiten versuchten Ärzte und Behörden möglichst früh zu begegnen; einen Einzelfall haben die Studierenden herausgegriffen. Wie sich der Krieg auf die Mentalität der Bevölkerung auswirkte, haben zwei Gruppen von Studierenden anhand eines vermeintlichen Spionagefalls und angesichts des Phänomens der Verbreitung und Zersplitterung von Kriegervereinen gegen Ende des Krieges beleuchtet.

Die Auswahl der Quellen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, ermöglicht jedoch einen facettenreichen Einblick in die Auswirkungen des Krieges an der Heimatfront.
Die Studierenden haben die Rechtschreibung aus den Quellen übernommen und nur offensichtliche Fehler verbessert. Die Interpunktion wurde nur dann verändert, wenn dies zum Verständnis des Zusammenhangs beitrug. Gängige Abkürzungen wurden stehen gelassen, andere in eckigen Klammern aufgelöst. Die Texte wurden zeilengenau transkribiert, so dass die Leser den edierten Text und die beigegebenen Bilder der Originalquelle leicht aufeinander beziehen können.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.9   1900-1949
Ort1.5   Deutsches Reich <1871-1918>
2.30.37   Westfalen, Provinz (Preußen) <1815-22.08.1946>
Sachgebiet3.14.3   Geheimdienste, Spionage
5.1   Militär und Krieg / Allgemeines
5.6   Kriegervereine, Kriegerehrung
5.7   Soldatinnen/Soldaten
5.7.1   Militärdienst, Militärausbildung
5.7.2   Kriegsalltag / Soldaten
5.7.4   Kriegsgefangenschaft
5.8.1   Kriegsalltag / Zivilbevölkerung
8.5   Medizinische Versorgung, Ärztin/Arzt
8.7   Krankheiten, Seuchen, Epidemien
9.4   Konsum, Nahrung
10.14   Montanindustrie
DATUM AUFNAHME2014-03-05
DATUM ÄNDERUNG2014-04-30
AUFRUFE GESAMT4031
AUFRUFE IM MONAT424