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(113 KB)   Die ausgebrannte Wewelsburg nach dem Ende der SS-Herrschaft, 1945 / Privatbesitz   Die ausgebrannte Wewelsburg nach dem Ende der SS-Herrschaft, 1945 / Privatbesitz
TITELDie ausgebrannte Wewelsburg nach dem Ende der SS-Herrschaft, 1945
DATIERUNG1945


INFORMATIONÜber die Zerstörung der Wewelsburg berichtet die Gemeindechronik folgendes:
"... Am Karsamstag, dem 31.03., hatte die Bevölkerung von sich aus allgemein die Beflaggung (mit weißen Tüchern - die Vf.) vollzogen, und keine SS kümmerte sich darum.

Waren doch die meisten SS-Offiziere, unter ihnen auch der Burghauptmann SS-General Taubert, noch am Freitagabend geflüchtet unter Mitnahme mancher SS-Familie!!

Jetzt ging der Adjutant vor der Burg hin und her, um sie zu übergeben. Gegen 13 Uhr traf ein SS-Sprengkommando in Stärke von ca. 10 Mann unter Führung eines SS-Ritterkreuzträgers ein, um das System der 'verbrannten Erde' nun auch an unserer Heimat anzuwenden. Bald quoll Rauch aus den Dachfenstern und den Burg-Vorgebäuden (SS-Wach- und SS-Stabsgebäude - die Vf.), und man konnte beobachten, wie SS-Männer Gardinen und Fensterbehänge in Brand setzten und sich dann wildflackernde Lohe von Zimmer zu Zimmer wälzte. Dann erfolgte eine Reihe von Detonationen... Funkenflug gefährdete die Nachbarhäuser bei kräftigem Westwind, und die Feuerwehr durfte nicht eingreifen. Als das Werk der Zerstörung gesichert war, bestieg die SS ihre Wagen und fuhr in Richtung Salzkotten davon."

Heinrich Himmler führte in der Endphase des Krieges seit Januar 1945 das Oberkommando über die Heeresgruppe Weichsel. Am Karfreitag, dem 30.03.1945, befahl er den SS-Hauptsturmführer Heinz Macher (geb. 1919) in sein Hauptquartier in Brenzlau bei Stettin und beauftragte ihn persönlich, sofort die Wewelsburg zu zerstören. Der hochdekorierte SS-Offizier war erprobt in derartigen Kommandos und erreichte mit drei Kübelwagen und einer Pioniereinheit Paderborn bereits gegen 10 Uhr vormittags am Karsamstagmorgen. Von da gelangte er auf Umwegen durch die feindlichen Linien nach Wewelsburg und führte seinen Auftrag in der Weise aus, wie die Gemeindechronik berichtet.

Von dem nach seinen eigenen Worten "sinnlosesten Auftrag" meldete sich Macher am Nachmittag des Ostersonntags beim Reichsführer SS persönlich zurück und erhielt als "Lohn" die Beförderung zum SS-Sturmbannführer. Die Wewelsburg war zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig ausgebrannt. Nur die Außenmauern widerstanden dem Feuer.

Bis zum Ostermontagmorgen blieb Wewelsburg Niemandsland zwischen den Fronten. Kurz nach sechs Uhr fuhren amerikanische Panzer in das Dorf ein, während der Pfarrer in der vom Brand der benachbarten Burg nur wenig beschädigten Kirche die Frühmesse des zweiten Ostertages feierte.

Keine einzige der für Himmlers Zielsetzung wesentlichen Baumaßnahmen in Wewelsburg ist zum Abschluß gebracht worden. Die Sprengung der Burg auf Himmlers persönlichen Befehl entspricht den zutiefst inhumanen und zerstörerischen Grundsätzen der SS.


TECHNIKFoto
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OBJEKT-PROVENIENZPrivatbesitz


QUELLE    Hüser, Karl / Brebeck, Wulff E. | Wewelsburg 1933-1945 | Dia 12, S. 44-46
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.9   1900-1949
Ort2.7.4   Büren, Stadt
Sachgebiet3.2   Politische Ideologien
DATUM AUFNAHME2004-02-26
AUFRUFE GESAMT8674
AUFRUFE IM MONAT585