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(145 KB)   Der münsterische Münzschatzfund, um 1350 / Bielefeld, Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem   Informationen zur Abbildung

Der münsterische Münzschatzfund, um 1350 / Bielefeld, Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/J. Klem
JAHR1350   Suche
TITELPest in Westfalen


INFORMATIONDie seit 1347 auftretende Beulenpest erreicht Westfalen. In einer bis 1352 andauernden Welle breitet sie sich hauptsächlich entlang von Schifffahrtswegen und Handelsstraßen aus. Bis zu einem Drittel der Bevölkerung, teilweise auch mehr, stirbt. An Hand der wüst gefallenen Siedlungen lässt sich ermitteln, dass das Gebiet zwischen Eggegebirge und Weser sowie um Paderborn überproportional stark von der Pest betroffen ist, das Münsterland dagegen weitaus weniger.

Für das Benediktinerkloster Liesborn gibt ein chronikalischer Bericht die Opfer der ersten Pestepidemie an: 12 Mönche, 2 Novizen, 4 Laienbrüder, 2 Laienschwestern. Die Zahl der Pfründen der Mönchsgemeinschaft beläuft sich dabei seit dem Jahr 1298 auf 22 Voll- und sechs Knabenpräbenden, wird aber im 14. Jahrhundert häufig überschritten.

Die seit 1350 immer wieder im Abstand von 10 bis 15 Jahren einsetzenden Pestepidemien führen endgültig zu einer Umkehr in der demografischen Entwicklung. Haben sich zwischen dem Jahr 1000 und dem 13. Jahrhundert die Bevölkerungszahlen verdoppelt bis verdreifacht, so tritt im Verlauf des 13. und am Beginn des 14. Jahrhundert eine Stagnation ein, u.a. verursacht durch Hungersnöte wie die "caristia maxima“ der Jahre 1315 und 1316. Erst gegen 1500 und im 16. Jahrhundert kommt es wieder zu einem stärkeren demografischen Aufwärtstrend.


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit2.18   1350-1399
Ort1   Westfalen/-Lippe (allg.)
2.7.8   Paderborn, Stadt
Sachgebiet6.2   Bevölkerungsstruktur, Bevölkerungsentwicklung
8.7   Krankheiten, Seuchen, Epidemien
AUFRUFE GESAMT4279
AUFRUFE IM MONAT323