INFORMATION | Die Gebeine des heiligen Patroklus von Troyes, eines Märtyrers des 3. Jahrhunderts, stehen im Mittelpunkt des Nachfolgenden: Der Kölner Erzbischof und lothringische Herzog Brun (reg. 953-965), ein Bruder Kaiser Ottos des Großen (reg. 936-973), führt im Jahr 960 einen Feldzug nach Burgund und überführt die Reliquien des Heiligen nach Köln. Vier Jahre später, am 09.12.964, gelangen diese nach Soest, in das von Bruno neu gegründete Kanonikerstift St. Patroklus.
Soest wird damit als Stützpunkt des Kölner Erzbischofs im südlichen Westfalen erkennbar. Diesem Sachverhalt entspricht es, dass zur Zeit Erzbischof Brunos eine erzbischöfliche Pfalz, ein mächtiger Donjon, in Soest erbaut wird. Der bedeutende Hellwegort selbst soll (angeblich?) im Jahr 624 vom merowingischen König Dagobert I. (reg. 623-629) an Bischof Kunibert von Köln gelangt sein. Siedlungsspuren reichen bis ins 6. Jahrhundert zurück, fränkisch betonte Gräber des 6. Jahrhunderts weichen im Verlauf des 7. Jahrhunderts Baumsarggräbern und Pferdebestattungen. |