BIOGRAFIE

FAMILIEWagner
VORNAMEJosef


GEBURT DATUM1899-01-12
GEBURT ORTAlgringen/Lothringen
TOD DATUM1945-04-21 [um]
TOD ORTBerlin [?]


BIOGRAFIEVolksschule, 1913 Lehrerseminar in Wittlich, Juni 1917 Kriegsdienst, Mai 1918 verwundet und in französischer Gefangenschaft, August 1918 Flucht und über die Schweiz Rückkehr nach Deutschland, nach Abschluß der Lehrerausbildung Oktober 1920 Finanzbeamter in Fulda, März 1921 beim "Bochumer Verein", April 1927 Lehrer an der Volksschule Horst/Emscher (November 1927 aus politischen Gründen entlassen), 01.10.1928-09.11.1941 Gauleiter des Gaus Westfalen (bzw.1931: Westfalen-Süd), Dezember 1934-Mai 1940 (förmliche Amtsniederlegung 09.01.1941) auch Gauleiter des Gaues Schlesien, Dezember 1934 kommissarisch mit der Verwaltung der Stelle des Oberpräsidenten der Provinz Niederschlesien in Breslau beauftragt, zugleich mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Oberpräsidenten der Provinz Oberschlesien in Oppeln beauftragt, 12.06.1935-Anfang 1941 Oberpräsident der Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien (01.04.1938 Provinz Schlesien), 29.10.1936 zugleich Reichskommissar für die Preisbildung (seit 15.01.1941 im Range eines Staatssekretärs), 09.11.1941 von Hitler aller öffentlichen und Parteiämter enthoben und, nach dem vergeblichen Versuch durch einen aus vier Gauleitern (Hellmuth, Jordan, Robert Wagner und Röver) unter Vorsitz von Reichsrichter Buch gebildeten Sondersenat des Obersten Parteigerichts der NSDAP am 06.02.1942 den Ausschluß Wagners aus der NSDAP zu erwirken, 12.10.1942 endgültig aus der NSDAP ausgestoßen (Anlaß war ein bekannt gewordener diskriminierender Brief der Ehefrau Wagners an ihre Tochter, in dem Frau Wagner die Ehe ihrer Tochter mit einem SS-Offizier aus religiösen Gründen ablehnte), seit Oktober 1943 von der Gestapo überwacht, nach dem 20.07.1944 verhaftet und in der Prinz-Albrecht-Straße in Gestapohaft, Todesumstände unklar: entweder Ermordung durch ein SS-Kommando am 21. /22. April in der Berliner Puttkamerstraße oder nach der Eroberung Berlins versehentliche Erschießung durch einem russischen Soldaten
1922 NSDAP, 1923 Gründung derOrtsgruppeBochum, 1927 Bezirksleiter in Bochum, 1930 Gründung der Wochenzeitung "Westfalenwacht", 1931 der Tageszeitung "Rote Erde", 1932 Arbeit an einer Hochschule für Politik der NSDAP; Mai 1928-10.12.1941, Mandat niedergelegt, Mitglied des Reichstages (Reichswahlvorschlag; September 1930 Wahlkreis 18); 1933 Mitglied des Westfälischen Provinziallandtages (Wahlkreis Bochum), 1934-1942 (1940: amtsenthoben, 1942 ausgeschlossen) Mitglied des Westfälischen Provinzialrates; 1933 Preußischer Staatsrat, Vizepräsident; SA-Gruppenführer, 09.11.1937 SA-Obergrupprnführer

Quellen: MBliV.1934, 1545; 1935, 737; 1941, 39.

Literatur: Lilla, Mitglied des Reichstages-NSDAP; Häming Nr. 1715; Schumacher, M. der Reserve Nr. 1675; VerwaltungsG Ostdeutschlands, S. 932-939; Weiß, S. 472f. ; DBE 10, S. 283.

Schriften: Volk und Kultur im Gau Westfalen-Süd, hrsg. von Josef Wagner, Dortmund: Westfalen-Verlag o. J. [nach 1933], 114 S.
Hochschule für Politik der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Ein Leitfaden, hrsg. unter Mitarbeit der Dozentenschaft der Hochschule für Politik von Josef Wagner, 3. Aufl. München: Lehmann 1934, 210 S.
Nationalsozialistische deutsche Zeitenwende, Leipzig: Armanen-Verlag 1934, 87 S.
[Geleitwort zu:] Georg Adolf Narciß, Deutsche Entscheidungen im Osten. Ein geschichtlicher Querschnitt, unter Mitarbeit von . . ., Geleitwort des Gauleiters und Oberpräsidenten von Schlesien Josef Wagner, Breslau: Landesgruppe Schlesien des Bundes Deutscher Osten 1938, 90 S.
Die Preispolitik des Vierjahresplans, Jena: Fischer 1938, 18 S. (Kieler Vorträge, gehalten im Institut für Weltwirtschaft der Universität 51).
Gesunde Preispolitik, Dortmund: Westfalen-Verlag 1938, 17 S.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Preispolitik, 2. Aufl. Berlin/Wien: Industrieverlag Spaeth & Linde 1939, 15 S. (Die Verwaltungs-Akademie. Beiträge 67).
Kriegsverpflichtete Preisbildung. Mit einem Anhang: Anweisung des Reichskommissars für die Preisbildung. . ., Berlin: Eher 1941, 40 S.
WEITERE BIOGRAFIE/N   | |


QUELLE    Lilla, Joachim | Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) | S. 302 f.
PROJEKT    Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46)
DATUM AUFNAHME2014-09-19
DATUM ÄNDERUNG2021-02-09
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