Möllenbeck, Kloster

Geschichte Kloster Möllenbeck, im Wesertal südwestlich der niedersächsischen Stadt Rinteln gelegen, wurde 896 von der Edelfreien Hildburg als benediktinisches Kanonissenstift gegründet und vom Kaiser bestätigt. Nach einer hochmittelalterlichen Blüte führten kriegerische Einwirkungen und Mißwirtschaft zum Niedergang, worauf das Stift 1441 aufgelöst und an die Augustinerchorherren aus Böddeken übertragen wurde. Nach ersten wirtschaftlichen Erfolgen führte eine Brandkatastophe 1474 zur Vernichtung der gesamten Klosteranlage, von der lediglich Kirche, Kreuzgang und Klausurgebäude wieder errichtet wurden.

Die offizielle Einführung der Reformation in der Grafschaft Schaumburg führte 1558 zur Umwandlung in ein bis zum Dreißigjährigen Krieg aufblühendes evangelisches Kanonikerstift mit Lateinschule. Mit der Teilung der Grafschaft Schaumburg 1640 und der Eingliederung ihres Südteils in die Landgrafschaft Hessen-Kassel wurde das Stift aufgelöst, der Besitz in eine hessische Domäne umgewandelt. 1807 wird die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Möllenbeck gegründet und mit der Klosterkirche ausgestattet, während die übrigen Gebäude landwirtschaftlich genutzt werden; im Loccumer Vertrag (1955-1961) wurden diese der Kirche zurückgegeben.
Benutzungsort Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Eigentümer/in Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Bestand
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Bestandsignatur Kloster Möllenbeck - Urkunden
Findbuch F 009u
Umfang 8 Urkunden
Laufzeit 1322-1461
Anmerkungen Ergänzungsüberlieferung.
- Bückeburg, Niedersächsisches Staatsarchiv. Orig. 21, Stift Möllenbeck, Urkunden (281 Urkunden).
- Münster, Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen. Msc. VII 6813, Abschriften von Urkunden des Klosters Möllenbeck, erstellt durch Ernst Friedrich Mooyer (1240-1510), Mitte 19. Jh.; Msc. VII 6814, Abschriften von Urkunden des Klosters Möllenbeck, erstellt durch Ernst Friedrich Mooyer (1203-1506), Mitte 19. Jh.; Msc. VII 6815, Ernst Friedrich Mooyer, Versuch eines Nachweises der in dem Totenbuche des Klosters Möllenbeck vorkommenden Personen und Ortschaften (erschienen in: Zeitschrift für Vaterländische Geschichte und Altertumskunde 2, 1839, S. 1-105, Druck mit handschriftlichen Anmerkungen des Verfassers); Msc. VII 6816, Abschriften von Urkunden des Klosters Möllenbeck, erstellt durch Ernst Friedrich Mooyer (1267-1604), Mitte 19. Jh., enthält auch: Notizen zur Geschichte des Klosters. - Sammlung Fot., Nr. 3 Bd. i, Libri Variorum [der Bibliothek des Paderborner Studienfonds], Bd. 9, [o. D.], enthält v. a. Abschriften von Urkunden und Akten zu Corvey, Höxter, Willebadessen, Dalheim, Bredelar, Böddeken, Möllenbeck, und Marienmünster, verzeichnet in Prinz, Archiv des Paderborner Studienfonds, Teil 2, S. 102-106; Sammlung Fot., Nr. 72, Güterverzeichnis des Klosters Möllenbeck (Directorium supra bona in Mollenbeke), [16. Jh., nach 1573], enthält: Kopie (1956/5) der Handschrift Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Hs. Nr. 2 (936 fol.).
Information Der Urkundenbestand des Klosters Möllenbeck im Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen bildet nur einen kleinen Teil der Überlieferung. Der Hauptbestand befindet sich in Niedersächsischen Staatsarchiv Bückeburg.

Das Findbuch wurde im Oktober 2008 von Marlena Abel unter der Betreuung von Dr. Thomas Reich mit dem Verzeichnungsprogramm VERA abgeschrieben.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Klöstern und Stiften im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

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Stadt Rinteln

Niedersächsisches Staatsarchiv Bückeburg, Orig. 21, Stift Möllenbeck, Urkunden (281 Urkunden).
Literatur Engel, Franz / Lathwesen, Heinrich (Bearb.).
Das Gueterverzeichnis des Klosters Moellenbeck bei Rinteln von 1465. Schaumburger Studien, Bd. 1 / Lippische Geschichtsquellen, Bd. 1. Rinteln 1963.

Engel, Franz / Lathwesen, Heinrich (Bearb.)
Urkundenbuch des Klosters Möllenbeck bei Rinteln. 3 Bde. Bd. 1: Das Kopiar von 896-1470 (1965); Bd. 2: Nachtrag zum Kopiar und Einzelurkunden 1334-1559 (1967); Bd. 3: Register (1969). Lippische Geschichtsquellen, Sonderband 1-3 / Schaumburger Studien 10-11, 21. Rinteln 1965-1969.


Brosius, Dieter
Das Augustiner-Chorherrenstift Möllenbeck. In: Schaumburg-Lippische Mitteilungen 24, 1978, S. 5-90.

Falkenheiner / Mooyer
Fernere Mittheilungen über das Nekrologium des Klosters Möllenbeck. In: WZ 3, 1840, S. 89-119.

Goetz, A. (Bearb.)
Kloster Möllenbeck in Sage und Geschichte 896-1929.
Möllenbeck-Hessendorf [1929].

Heldmann, August:
Das Kloster Möllenbeck in der Grafschaft Schaumburg. Ein Gedenkblatt zur Tausendjahrfeier seiner Stiftung am 13. August 1896 im Auftrage der Kreisvertretung des Kreises Rinteln. Rinteln 1896.

Heutger, Nicolaus C.
Möllenbeck - ein evangelisches Kloster. In: Quatember 1955, S. 159-160.

Heutger, Nicolaus C.
Zur Geschichte des Stiftes Möllenbeck im Bistum Minden. In: Mitteilungen des Mindener Geschichts- und Museumsvereins 39, 1967, S. 37-44.

Heutger, Nicolaus C.
Das Stift Möllenbeck an der Weser. Kanonissenstift, Windesheimer Chorherrenstift, Evangelisches Stift. 2., völlig neu bearb. Aufl. Hildesheim 1987.

Kerst, Georg
Kloster Möllenbeck bei Rinteln a. d. Weser. Kurzgefaßter Überblick über die Geschichte. Volkstümlich dargestellt. Gütersloh 1949.

Klessmann, Rüdiger
Die Baugeschichte der Stiftskirche zu Möllenbeck an der Weser und die Entwicklung der westlichen Dreiturmgruppe. Göttinger Studien zur Kunstgeschichte, Bd. 1. Göttingen 1952.

Klessmann, Rüdiger
Kloster Möllenbeck. Kleine Kunstführer für Niedersachsen, Heft 6. 4. Aufl. Göttingen 1989.

Kölling, Friedrich
Geschichte des Klosterdorfes Möllenbeck-Hessendorf. Schaumburger Heimathefte, Heft 16. Rinteln 1972.

Linde, Roland
Silixen und Wendlinghausen. Die Ortsnamen und die Stifterfamilie des Stiftes Möllenbeck. In: Heimatland Lippe 102, 2009, 4, S. 101f.

Mooyer, E. F.
Versuch eines Nachweises der in dem Todtenbuche des Klosters Möllenbeck vorkommenden Personen und Ortschaften. In: WZ 2, 1839, S. 1-105.

Paulus, Johann K.
Geschichte des Möllenbecker Klosters. [S.l.] 1784.

Piderit, Franz Carl Theodor
Das freiadlige Frauenstift des heiligen Dionysius und nachheriges Augustiner-Mönchskloster zu Möllenbeck in der Grafschaft Schaumburg. Eine geschichtliche Monographie von F. C. Th. Piderit. Rinteln 1836.

Schrader, Ludwig (Hg.)
Das Necrologium des Klosters Möllenbeck. In: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens, Bd. 5, 1832, S. 342-384.
Systematik
Zeit2.17   1300-1349
2.18   1350-1399
2.19   1400-1449
2.20   1450-1499
Ort1.10.5500   Rinteln, Stadt
Sachgebiet6.8.8   Frauen
16.3   Evangelische Kirche
16.6.3   Geistliche, Rabbiner, Ordensleute
16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
Datum Aufnahme 2010-06-24
Datum Änderung 2011-11-04
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