Helmern

Geschichte Ausgehend von Schweckhausen und Peckelsheim, wo ein Zweig der Familie im 14. Jh. Rechte erwarb, gelang es den Spiegel zu Peckelsheim - wie sie zur Unterscheidung von den Spiegel zu Desenberg genannt werden -, bis zur Mitte des 15. Jhs., umfangreichen Besitz in Helmern, heute Stadt Willebadessen, an sich zu bringen. 1408 wurde ihnen als Erben der Marschall das Marschallamt des Stifts Paderborn übertragen, wozu Lehnsbesitz zu Lichtenau und Kleinenberg gehörte. 1450 wurde ein Anteil an der Burg Canstein erworben, der jedoch im 16. Jh. wieder verloren ging. Ererbt wurden in dieser Zeit Besitzungen in der Grafschaft Ravensberg von der Familie Thodrank. Ende des 16. Jhs. wurden die Güter geteilt, wobei die drei Linien zu Borlinghausen, Helmern mit Peckelsheim und Schweckhausen mit Bielefeld entstanden.

Das Archiv Helmern ist ein reines Guts- und Familienarchiv, das 1929 um Akten des Guts Herstelle-Kemperfeld mit Bezügen zur Familie von Spiegel und wohl nach dem Zweiten Weltkrieg um Archivalien der Güter Wülferode, Werna und Grevinghoff bereichert wurde.
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Eigentümer/in Freifrau von Spiegel
Bestand
Urkunden Regestenliste | Suche im Bestand
Bestandsignatur Hel.Hel.Uk
Findbuch Hel.Hel.Uk
Umfang 86 Urkunden
Laufzeit 1318-1798
Inhalt Familien von Spiegel zu Peckelsheim und zu Desenberg, Schulte von Helmern, von Canstein, Thodrank; Lehen vom Bischof von Paderborn, vom Landgrafen zu Hessen und vom Grafen von Waldeck; Aktivlehen; Güter zu Peckelsheim, Lichtenau, Helmern, Natzungen, Canstein, Körbecke, Schweckhausen, Bielefeld; Kirche zu Peckelsheim; Familie von Mengersen und Güter Himmighausen und Erpentrup.
Information Das Findbuch erschließt erstmals den Urkundenbestand des Gutsarchivs Helmern bei Peckelsheim. In Band IV,1 der Inventare der nichtstaatlichen Archive von 1929, der den Kreis Warburg behandelte, wurde eine demnächst im Westfälischen Adelsblatt erfolgende Veröffentlichung des Inventars angekündigt, die aber niemals erfolgte. In der "Geschichte der Spiegel zum Desenberg und von und zu Peckelsheim", die Anfang der 1950er Jahre erschien, hat der Verfasser die auf die Familie Spiegel bezüglichen Urkunden des Archivs Helmern verarbeitet, den übrigen Bestand jedoch aus verständlichen Gründen vernachlässigt. Die sorgfältig und die Quellen voll ausschöpfende Familiengeschichte ist nur in vervielfältigter Form erschienen und damit weitgehend unbekannt geblieben.

Der Urkundenbestand in Helmern ist in den 1920er Jahren von Bernd Frhr. von Kanne vorläufig aufgenommen und basierend auf einer älteren Archivordnung in 10 Abteilungen gegliedert worden:
  • I enthält alle auf die Familie Marschall, von der die Spiegel von und zu Peckelsheim das Amt des Marschalls im Fürstbistum Paderborn übernahmen, bezüglichen Urkunden.
  • II umfasst Urkunden der Familie Spiegel von und zu Peckelsheim.
  • III hat zwei Urkunden der Familie Schulte von Helmern.
  • IV bezieht sich auf den Anteil der Spiegel von und zu Peckelsheim an der Burg Canstein.
  • V enthält Urkunden der in der Grafschaft Ravensberg ansässigen Familie Todrank, die von den Spiegel beerbt wurde.
  • VI ist mit der vorhergehenden Abteilung durch den Raum Osnabrück - Herford verbunden.
  • VII betrifft die Güter der Spiegel um Peckelsheim.
  • VIII schließt an die Abteilung II an und enthält ebenfalls Urkunden der Familie Spiegel.
  • IX enthält Eheberedungen und Erbverzichte der Familie Spiegel von und zu Peckelsheim.
  • X umfasst Urkunden, die sich u. a. auf die Familie Spiegel zum Desenberg beziehen. Diese Abteilung enthält aber auch wichtige Verträge der Spiegel von und zu Peckelsheim.
Die Übersicht über die Abteilungen zeigt, dass eine klare Unterscheidung nicht erfolgt ist. So vermischen sich II, IV, VII, VIII, IX, und X, die sämtlich für die Familie Spiegel von und zu Peckelsheim wichtig sind, und auch V und VI gehören eigentlich zusammen. Wenn aufgrund dieser Sachlage die vorgefundenen Signaturen bis auf geringfügige Umstellungen übernommen wurden, dann weil sie in der Familiengeschichte Spiegel und in dem Aufsatz von Rainer Decker, Das Paderborner Ministerialengeschlecht v. Osdagessen/Marschall, zitiert und damit eingeführt sind. Eine Hilfe möge die chronologische Übersicht der Urkunden geben.

Das Archiv wurde 1987 durch Dr. Wolfgang Bockhorst verzeichnet.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Willebadessen, zum Fürstbistum Paderborn und zum Thema Adel im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

Haus Helmern in Willebadessen, Ortsteil Helmern | Google Maps

Stadt Willebadessen
Literatur Schmitz[-Kallenberg], L[udwig] (Bearb.)
Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Warburg. Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Provinz Westfalen[, Reihe 2]: Inventare der nichtstaatlichen Archive der Provinz Westalen, Bd. 4: Regierungsbezirk Minden, Heft 1: Kreis Warburg. Münster 1929.


Bockhorst, Wolfgang
Ein Weichbildprivileg für Canstein von 1429. In: Vestigia Monasteriensia, Bielefeld 1995, S. 133-145.

Decker, Rainer
Das Paderborner Ministerialengeschlecht v. Osdagessen/Marschall. In: WZ 123, 1973, S. 137-179.

Kleinert, Adalbert
Elmeri-Helmern 937-1987. Helmern 1987.

Nüsse, Josef
Heimatgeschichte von Schweckhausen-Willegassen in Wort und Bild. [Schweckhausen] 1980.

Reinthal, Paul Leopold
Geschichte der Landschaft, Burg und Stadt Peckelsheim. Paderborn 1961.

Spiegel, Raban von
Geschichte der Spiegel von Desenberg und von und zu Peckelsheim. 3 Bde. 1956-1958.

Stoob, Heinz (Hg.)
Peckelsheim. Westfälischer Städteatlas, Lieferung 2. Dortmund 1981.
Systematik
Zeit2.18   1350-1399
2.19   1400-1449
2.20   1450-1499
3.1   1500-1549
3.2   1550-1599
3.3   1600-1649
3.4   1650-1699
3.5   1700-1749
3.6   1750-1799
Ort1.7.6   Marsberg, Stadt
2.1   Bielefeld, Stadt <Kreisfr. Stadt>
2.4.3   Borgentreich, Stadt
2.4.9   Warburg, Stadt
2.4.10   Willebadessen, Stadt
2.7.7   Lichtenau, Stadt
2.28   Paderborn, (Fürst-)Bistum < - 1802>
Sachgebiet6.8.1   Adel
Datum Aufnahme 2010-04-07
Datum Änderung 2011-11-04
Aufrufe gesamt 9770
Aufrufe im Monat 781