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Marcus Weidner

Stein - seine Denkmäler

 
 
 
  

Marburg/Lahn



Bildnis des Freiherrn vom Stein im Kreishaus Marburg/Lahn, 1932

 
 
 
 
Auftraggeber border= 
Landrat von Marburg/Lahn 
Einweihung border= 
1932 
Entwurf / Herstellung border= 
Prof. Dr. Carl Ludwig Noah Bantzer (Ziegenhain/Schwalmstadt 06.08.1857 - Marburg/Lahn 19.12.1941), Maler, Zeichner und Grafiker. 1863 nach dem Tod des Vaters Übersiedlung nach Marburg/Lahn, erster Zeichenunterricht; 1875-1880 Studium an der Berliner Akademie bei Paul Thumann (1834-1908), Otto Knille (1832-1898), Max Michael (1823-1891) und Karl Gussow (1843-1907); 1877 Umzug nach Dresden; 1880/1881 Militärdienst; 1881 Meisterschüler bei Leon Pohle (1841-1908) in Dresden; 1882/1883 und 1890/1892 Studienreisen nach Paris; u. a. 1884/1885 Studienaufenthalte in Hessen; Anfang der 1890er Jahr Gründung der Damen-Malschule in Dresden (Leitung bis 1896); 1893/1894 Mitglied des "Vereins bildender Künstler Dresdens"; 1896 Lehrer der 2. Malklasse an der Kgl. Kunstakademie Dresden; 1897 Professur; 1903 Mitglied des Akademischen Rats der Akademie; 1904 Dr. phil. h. c. der Universität Marburg; 1908 Meisteratelier; 1911 ordentliches Mitglied der Berliner Akademie; 1913 Geheimer Hofrat; 1918-1923 Direktor und 1. Lehrer der Kunstakademie in Kassel; 1923 Ausscheiden aus dem öffentlichen Dienst; 1924/1925 Übersiedlung nach Marburg; 1927 Dr. Ing. h. c. der TH Darmstadt; 1932 Ehrenbürger von Marburg; seit den 1890er Jahren einer der Hauptvertreter der Heimatkunst. 
Material border= 
Öl auf Leinwand 
Aufstellungsort/e border= 
Landkreis Marburg-Biedenkopf, Kreistagssaal 
Information border= 
Bildnis des Freiherrn vom Stein (WV 1307). H 84,0 cm x 71 cm.

Am 18.08.1931 fuhr der beauftragte Künstler Bantzer mit dem Landrat von Marburg zum zweiten Mal die Lahn herunter nach Schloss Nassau, um sich dort Büsten und Bildnisse des Freiherrn vom Stein anzusehen und zu fotografieren. Das Material war gedacht für "ein Bildnis", das er für das Landratsamt malen sollte.

Anfang Januar 1932 hatten die Arbeiten begonnen. Helene Bantzer schrieb am 11.01.1932 an Lore Bantzer:
"[...] Papa arbeitet jetzt am Bildnis vom H-v. Stein für das hiesige Kreishaus. Er hat viel über ihn gelesen, bes. was E. M. Arndt über ihn geschrieben hat, um ihn als Menschen kennen zu lernen u. zu versuchen, das in dem Bild auszudrücken. Neulich war der Landrat hier, um sich die Kohlezeichnung anzusehen, und er war restlos begeistert davon. Er sagte, er wüde es nie für möglich gehalten haben, daß alles, was man von Stein gehört und gelesen hat, so vollkommen in einem Bild ausgedrückt werden könnte. - Jetzt hat Papa mit dem Malen angefangen und er würde, der Farbe wegen, gern ein Modell dazu nehmen, er hat aber noch kein passendes gefunden. Gestern wurde ich mit Kissen, Schwitzer u. 2 Westen u. Papas blauen Rock ausstaffiert u. habe als Reichsfreiherr v. Stein Modell für seinen blauen Frack gesessen. [...]"

Im Februar war das Steinbildnis "abgeschlossen". Dies wäre, so Bantzer an Arnold Bantzer, "eine recht interessante, aber sehr schwierige Aufgabe" gewesen, "weil kein ganz zuverlässiges Bildmaterial da ist. Ich habe mich hauptsächlich an eine offenbar nach dem Leben gearbeitete Büste gehalten u. glaube, einen Mann dargestellt zu haben, in dessen Gesicht alle Eigenschaften Steins, vor allem großer Gerechtigkeitssinn und unbeugsamer Wille, zu erkennen sind" (Brief vom 21.02.1932).[1] 
Anmerkungen border= 
[1] Andreas Bantzer (Hg.), Carl Bantzer, S. 397, 401f. 
Quellen / Literatur border= 
AKL, Bd. 6, 1992, S. 595f.; Andreas Bantzer (Hg.), Carl Bantzer. Ein Leben in Briefen. Briefe - Berichte - Werksverzeichnis. 2. Aufl. Willingshausen 1998, v. a. S. 397, 401f., 577; Deutsche Fotothek, Künstlerdokument 02530058; Bernd Küster / Jürgen Wittstock (Hgg.), Carl Bantzer. Aufbruch und Tradition, 2., korr. u. erw. Aufl., Bremen 2003, v. a. S. 101-103; Thieme-Becker, Bd. 2, 1908, S. 447; Vollmer, Bd. 1, 1953, S. 108.

Website des Kreises Marburg-Biedenkopf (letzte Überprüfung: 24.10.2007)