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(93 KB)   Does, Anton van der [nach Anselm van Hulle]: Porträt des Gerhard Koch (Coch, Coccejus), Gesandter der Stadt Bremen und der Deutschen Hanse in Osnabrück, 1644-[1648] / Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte / Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte / Carmen Hickstein   Informationen zur Abbildung

Does, Anton van der [nach Anselm van Hulle]: Porträt des Gerhard Koch (Coch, Coccejus), Gesandter der Stadt Bremen und der Deutschen Hanse in Osnabrück, 1644-[1648] / Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte / Münster, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte / Carmen Hickstein
FAMILIEKoch
VORNAMEGerhard


VERWEISUNGSFORMCoccejus
GESCHLECHTmännlich
GEBURT DATUM1601-07-01   Suche Portal
GEBURT ORTBremen
EHEPARTNER(I) 1630: Holle, Kunigunde (Köneke) (1609-1682), Vater: Hermann Holle
TOD DATUM1660-07-27   Suche Portal
TOD ORTBremen
BEGRÄBNIS ORTBremen, Ansgariifriedhof


VATERCoch, Timann (1573-1637)
MUTTERBake, Elisabeth (1582-1629)


BIOGRAFIESohn des Bremer Stadtsekretärs Timann Coch (1573-1637) und der Elisabeth, geb. Bake (1582-1629). Besucht das Bremer Paedagogium und seit 1618 das Gymnasium Illustre. Seit 1622 (angeblich) Studium an den Universitäten Rostock, Köln und Frankfurt (Oder); 1628 in Straßburg zum Doktor beider Rechte promoviert. Heiratet 1630 Kunigunde (Köneke) Holle (1609-1682), Tochter des Eltermanns Hermann Holle. Sie haben vier Söhne und vier Töchter (davon sind zwei Söhne und zwei Töchter im Kindesalter verstorben).

1628 Professor der Rechte am Bremer Gymnasium Illustre und Syndikus des Stephanikapitels. Schlägt 1640 einen Ruf an die Universität Leiden aus (wohin sein berühmter Bruder Johannes Coccejus 1650 als Theologe berufen wird) und wird Ratsherr in Bremen.

Zusammen mit dem Ratsherrn Liborius Line und dem Syndikus Johann Wachmann sen. seit 1644 bremischer und auch hansischer Gesandter bei den Friedensverhandlungen in Osnabrück. Wohnt dort zusammen mit den Gesandten von Hamburg,  Dr. Johann Christoph Meurer, und Lübeck,  Dr. David Gloxin in einem Haus. Nimmt 1645-1648 fast ununterbrochen an den Osnabrücker Verhandlungen teil. Koch verteidigt vor allem die Reichsunmittelbarkeit gegen die mit der Übernahme des Bistums Bremen durch Schweden drohende Mediatisierung. 1646 erwirbt er durch Vermittlung des Grafen  Maximilian von Trauttmansdorff gegen Zahlung von 100.000 Gulden ein Diplom über die Reichsunmittelbarkeit Bremens, die allerdings im Friedensinstrument nicht ausdrücklich bestätigt wird, so daß der Status Bremens offen bleibt. Gegen Kochs Protest wird im Friedensinstrument dem Grafen von Oldenburg die Erhebung eines Weserzolls zugestanden. Er verweigert daher am 24.10.1648 zusammen mit Johann Wachmann die Unterschrift unter das Instrument. Am Ende der Verhandlungen wird ihm auf Vermittlung des Grafen Trauttmansdorff die Würde des kaiserlichen Pfalzgrafen zuteil.

Nach den Friedensverhandlungen vermittelt er zwischen Geldern und dem Herzog von Neuburg. 1653 legt er nach Streitigkeiten im Rat sein Ratsherrenamt nieder und geht als Ratgeber des Fürsten von Ostfriesland nach Aurich. 1654 wird er Professor der Rechte in Groningen. Er stirbt 1660 auf einer Besuchsreise in Bremen, wo er auf dem Ansgariifriedhof begraben wird.


Cools IV, S. 38; Theatrum Europaeum VI, S. 668 (Abb.); Aubry (Abb.); Kalender (Abb.); Pacificatores 1697 Nr. 118 (Abb.); Meiern IV Schema Nr. 42; Walther, S. 83-84; Heinrich Wilhelm Rothermund, Lexikon aller Gelehrten, die seit der Reformation in Bremen gelebt haben, Bd. 1, Bremen 1818, S. 77-78; Bildnisse 1827 Nr. 56 (Abb.); J. Fr. Iken, Die Brüder Gerhard und Johannes Coch (Coccejus) in Bremen, in: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 3 (1893), S. 197-223; Wilhelm von Bippen, Geschichte der Stadt Bremen, Bd. 2, Bremen 1898, S. 323-327, 394-401; Striedinger Nr. 38; Tekotte, S. 53; Katalog Gripsholm Nr. 752; NDB 3, S. 502 (Johannes Coccejus); Herbert Schwarzwälder, Geschichte der Freien Hansestadt Bremen, Bd. 1, Bremen 1975, S. 347-350; Bosbach, S. 83-84, 213, 217, 262 (Register); Hartmut Müller, Das Linzer Diplom von 1646 (Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen 23), Bremen 1996, S. 10-20.

Kartusche: GERHARDUS COCH I.V.D. Sacri Cæsarei Palatii Comes. Reipublicæ Bremensis Senator, eiusdemque ut et Hansæ Teutonicæ, ad tractatus Pacis universalis Legatus.

Devise: MILITA BONAM MILITIAM RETINENS FIDEM ET BONAM CONSCIENTIAM - Diene einem guten Amt [Kämpfe einen guten Kampf], indem du dich auf Glauben und gutes Gewissen stützt.

Wappenbeschreibung: Der silbern bordierte blaue Schild zeigt ein Eichenblatt balkenweis. Auf dem bewulsteten Helm zwei sechsmal von Silber und Blau geteilte Büffelhörner.

Adolf E. Hofmeister

QUELLE  Duchhardt, Heinz / Dethlefs, Gerd / Queckenstedt, Hermann | "...zu einem stets währenden Gedächtnis" | S. 294f.
PROJEKT  Die Herrscher und ihre Gesandten beim Westfälischen Friedenskongress 1645/49 - in Porträts
AUFNAHMEDATUM2006-10-10


PERSON IM INTERNETBiografien, Literatur und weitere Ressourcen zur Person mit der GND: 100084842
  Wikipedia, deutsch
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  Personen im Verbundkatalog des HBZ NRW
  Gesamtkatalog deutschsprachiger Leichenpredigten (GESA)
  Digitaler Porträtindex druckgraphischer Bildnisse/Frühe Neuzeit - Bildarchiv Foto Marburg
  Porträtsammlung - USB Köln
  Porträtsammlung Trier - Tripota


SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Zeit3.3   1600-1649
3.3.1   Dreißigjähriger Krieg / Westfälischer Friede <1618-1648>
3.4   1650-1699
Ort1.6   Bremen <1945/47 - > / Stadt
3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet3.14.4   Außenpolitik, diplomatische Beziehungen
5.9   Kriege, militärische Konflikte
DATUM AUFNAHME2006-10-10
AUFRUFE GESAMT4044
AUFRUFE IM MONAT306